Es spielen: Anika Beer, Corinna Thier, Cai-Oliver Thier, Laszlo Friedmann, Sonja Franke, Julia Kaboth.
Bauten: Horst Wittenberg KostĂŒme: Doris Billaudelle
Regie: Axel Gehring

Sich in ein GebĂ€ude zu verlieben ist auf alle FĂ€lle besser, als gar nichts mehr zu empfinden. Der Einsamkeit und Traurigkeit in den BĂŒrotĂŒrmen der großen Versicherungen oder Banken entkommt man nur, indem man liebt. Und wenn es keinen anderen Menschen gibt, der diese Liebe erwidern könnte, weil alle erschöpft sind von den Weiterbildungsseminaren oder weil sie sich gerade fĂŒr das nĂ€chste Meeting vorbereiten mĂŒssen, dann liebt man eben das FirmengebĂ€ude. NatĂŒrlich wird jedes Unternehmen diese Liebe fĂŒr sich auszunĂŒtzen versuchen. Die Sehnsucht nach Liebe verwandelt sich in die Sehnsucht nach Karriere, diese wiederum in die Sehnsucht nach hundertprozentiger Identifikation. Liebe und SexualitĂ€t fĂŒhren zur Steigerung des Profits. Und was kann eine Firma schon mehr von seinen Mitarbeiter*innen wollen? Also wurde der Begriff „corporate identity“ erfunden. Also gibt es das Firmenlogo auf dem Firmenanzug oder der FirmenschĂŒrze. Also gibt es PrĂ€mien fĂŒr „den Mitarbeiter des Monats“, SonderzuschlĂ€ge oder Beförderung. Nur wirkliche WertschĂ€tzung gibt es nicht. Deshalb verliebt man sich am besten in seine Firma, oder wenigstens in das GebĂ€ude der Firma. Und manchmal nennt man das Objektophilie.